Altweiber der KG Kött on Kleen

Altweiber gehört neben dem Rosenmontag zu den ältesten Veranstaltungen der KG Kött on Kleen. Bereits vor dem Krieg wurde der Altweiber am Veilchendienstag, der Tag nach Rosenmontag, gefeiert. Leider gibt es aus der Zeit vor dem Krieg keine Aufzeichnungen, aber bei der Wiederaufnahme der karnevalistischen Aktivitäten nach dem 2. Weltkrieg, spielte der Altweiberball eine gewichtige Rolle.

So war es von Anfang an Tradition, dass sich das weibliche Geschlecht als "alte Weiber" mit Masken verkleideten und zum Tanz aufriefen. Die Herren der Schöpfung wussten in der Regel natürlich nicht, mit wem sie es bei dem Tanz zu tun hatten. Laut Erzählungen hat sich auch so mancher Mann unter die Maskierten gemischt. Pünktlich um 24:00 Uhr war dann Demaskierung, wo es dann zu der ein oder anderen Überraschung kam.

 

Was heutzutage vielleicht nicht mehr viele Jecken wissen, damals wurde nach der Demaskierung, also zum Ende einer jeden Karnevalssession noch das „Herrmännche“, eine Puppe aus Stroh, verbrannt und somit die Karnevalssession für beendet erklärt.

Der Altweiberball hatte über die Jahre stets mit schwankenden Besucherzahlen zu kämpfen. Da es so mancher Jeck tags zuvor am Rosenmontag etwas übertrieben hatte, musste er sich vielleicht am Folgetag etwas auskurieren?!  Da der Altweiberball 1965 bereits zu einem Tiefpunkt der Veranstaltungen geworden war, diskutierte man innerhalb des Vorstandes über die Verlegung des Altweiberballs auf den Donnerstag vor Rosenmontag. Auch bei der nachfolgenden Generalversammlung mit allen Mitgliedern war dieser Vorschlag zum Thema geworden. Man entschied sich jedoch dazu, den Altweiberball auf Veilchendienstag zu belassen. In den Folgejahren kam es immer wieder zur Sprache, den Altweiberball zu verlegen. Man konnte sich aber nicht dazu durchringen. 1969 entschied man sich dann dazu, die Veranstaltung zwar am gleichen Tag durchzuführen, aber den Ort des Geschehens auf die Kegelbahn des Vereinslokals Leven zu verlegen. Als Erfolg konnte man diesen Abend jedoch nicht verzeichnen, was ein Auszug aus dem Geschäftsbuch verdeutlicht: „(…) Leider hat dieser Abend nicht das gehalten, was man sich im Geheimen versprochen hatte, nämlich reger Besuch bei guter Stimmung. Es hatte sich nur eine geringe Auswahl unentwegter alter Weiber eingefunden, die man tatsächlich für ihr Durchhalten bei mieser Stimmung bewundern musste. Der Abend muss als totaler Fehlschlag gewertet werden.“

Nach dieser Erkenntnis und da man auch nichts mehr zu verlieren hatte, wurde 1970 der Altweiberball erstmalig und als letzter Versuch auf den Donnerstag vorverlegt. Dieser „Versuch“ hat sich im ersten Jahr gleich ausgezahlt, wenn auch die Besucherzahlen im Vergleich zu den anderen Veranstaltungen hinterherblieben, so war die Zahl der alten Weiber und somit auch die Stimmung im Gegensatz zu den Jahren zuvor erheblich gestiegen. Dies war der Startschuss für einige sehr gute Jahre.


Rathaussturm:

 

Im Jahr 1998 mit Hartmut Stockmann als Prinzen wurde das erste Mal das Rathaus in Büderich gestürmt. Damals war es noch in einem sehr viel kleinerer Kreis, neben dem Prinzen und seinen Ministern waren ein paar „Alte Weiber“ dabei, das Rathaus zu erstürmen. Über die Jahre entwickelte sich auch dieser Brauch zu einer Großveranstaltung, die durch die Stadt Meerbusch organisiert wird, an der alle Karnevalsvereine aus Meerbusch beteiligt sind.

Rathaussturm 2002 mit Prinz Karl-Heinz Raven
Rathaussturm 2002 mit Prinz Karl-Heinz Raven
2013 Rathaussturm Prinz Christian Bongartz
2013 Rathaussturm Prinz Christian Bongartz
2019 Prinz Andreas Mertens
2019 Prinz Andreas Mertens

Anfang der 2000er Jahre ebbte der Zuspruch des Altweiberballs immer mehr ab. Nicht nur die Zuschauerzahlen gingen zurück, auch die Anzahl der alten Weiber nahm stark ab. Es wurde mit einigen Mitteln versucht dem entgegenzuwirken. Den Trend konnte man jedoch nicht umkehren. So entschied man sich 2013 den klassischen Altweiberball mit den „Möhnen“ in eine Altweiberparty abzuändern. Weiterhin entschied man sich aus Kostengründen dazu, anstatt einer Band einen DJ zu engagieren. Mehr und mehr wurde das neue Konzept angenommen, so dass die Anzahl an Gästen in den letzten Jahren wieder stark zugenommen hat. Bei unserer letzten Altweiberparty hatten gar etwa 600 Gäste den Weg in die Partyhölle nach Nierst gefunden (vorher waren es etwa 120!!!), was zu einem großen Anteil an den überwiegend jugendlichen Gästen gelegen hat.
Leider hat uns das verdammte Virus ziemlich ausgebremst, aber wir hoffen im nächsten Jahr an gleicher Stelle wieder anknüpfen zu können.

2020 mit alle man an den Rudern
2020 mit alle man an den Rudern

Hier ein Link für ein paar Impressionen des Altweiberballs...

https://www.youtube.com/watch?v=DqVYHjSk1JY